Als Vorreiter in Sachen Stories und Augmented Reality-Fotofiltern hat die Instant Messaging-App die großen Social-Media-Plattformen nachhaltig beeinflusst. W&V-Chefredakteur Holger Schellkopf über den Wert der Inspiration von Snapchat.
Erweiterte Realität
Wenn es um Inspiration geht, hat Snapchat eine ganze Menge vorzuweisen. Dazu gehört auch, dass die App auf dem Markt insgesamt für Bewegung gesorgt und die Grundlage für jetzt stark verbreitete Formate gelegt hat.
Wenn es denn stimmt, dass die Kopie das größte Lob für das Original ist, dann hat Snapchat in den nicht einmal acht Jahren seines Bestehens schon jede Menge Lob bekommen. Genau genommen hat die App sogar dafür gesorgt, dass sich ein komplett neues Genre bei der mobilen Nutzung herausgebildet hat, das so ganz anders ist als das, was man vorher im Internet kannte. Bilder, die sich nach Nutzung oder nach einem Tag von selbst zerstören, nicht mehr zu sehen sind. Keine Suchmaschinenrelevanz, kein Longtail und das alles voll auf mobile Nutzung ausgerichtet. Damals komplett verrückt – heute nennt man diese Erzählform Stories und gerade auf den Plattformen des Branchengiganten Facebook spielen die Stories inzwischen eine Hauptrolle.
Es ist sicher nicht sehr verwegen zu behaupten, dass dieses heute bei Instagram, Facebook und Whatsapp allgegenwärtige Element sehr viel Inspiration durch Snapchat erlebt hat. Ziel bei der Entwicklung von Snapchat war natürlich nicht, der (noch immer übermächtigen) Konkurrenz auf die Sprünge zu helfen. In der stark fragmentierten Digitallandschaft hat Snapchat eine durchaus andere Herangehensweise an den Tag gelegt. „Snapchat unterscheidet sich ganz fundamental von den Plattformen anderer amerikanischer Großkonzerne“, sagt Marianne Bullwinkel, bis vor Kurzem in der DACH-Region für Snapchat verantwortlich. …
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