Umweltschädliche E-Autos?

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„Elektroautos gehört die Zukunft.“ Das sagte Angela Merkel anlässlich der Übergabe des zweiten Berichts der Nationalen Plattform Elektromobilität im Jahre 2011. Seitdem werden jedoch immer wieder Stimmen laut, die die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos infrage stellen. Sogar mehr Schaden als Autos mit Verbrennungsmotoren sollen sie anrichten. Doch was ist dran an der Kritik? Um das für die Süddeutsche Zeitung herauszufinden, hat sich Joachim Becker auf eine Reise in den Norden Schwedens gemacht.

Akkus, die aus der Kälte kommen

Elektroautos stehen unter Verdacht, gar nicht so klimafreundlich zu sein. Um diese Kritik zu entkräften, pilgern viele Automanager an den Polarkreis. Eine Spurensuche

Richtung Norden und dann immer geradeaus. Skellefteå liegt etwa 200 Kilometer unterhalb des Polarkreises. So menschenleer die scheinbar endlosen Waldlandschaften auch sind, rückständig ist das raue Land nicht. Im Gegenteil: Billiger Ökostrom lockt neue, energieintensive Technologien in den hohen Norden. Schweden hat bereits 1991 eine flächendeckende CO2-Steuer eingeführt. Entsprechend gut ist die Versorgung mit Wind- und Wasserkraft – was in Europa durchaus keine Selbstverständlichkeit ist. Statt Holzmöbel wie Billy & Co. werden im Forst von Skellefteå deshalb dünne Metallboxen gebaut. Befüllt mit Leitsalzen, Lithium und Metallen wie Kupfer, Aluminium oder Kobalt, werden sie zum Objekt der Begierde für die Autoindustrie. Die umweltfreundlich hergestellten Batteriezellen sollen die Mobilität (lokal) emissionsfrei machen. Eine Vision, so faszinierend, dass die Bundesregierung mit einer halben Milliarde Euro für die Büchsenmacherei bürgt.

Schlagartig bekannt wurde Skellefteå im vergangenen Sommer, als die Europäische Investitionsbank 350 Millionen Euro Fördergeld für das Batteriewerk zusagte. Wenig später beteiligte sich Volkswagen mit 900 Millionen Euro an Northvolt. Ziemlich viel Geld für ein Start-up mit 500 Mitarbeitern. Die kleine Firma will das tun, wovor die großen deutschen Autohersteller bisher zurückschrecken: Hochvolt-Akkus im großen Stil mit Grünstrom fertigen. Dass die beiden Gründer Paolo Cerrutti und Peter Carlsson so einfach Milliarden einsammeln können, hat wohl mit ihrem Werdegang zu tun. Der Schwede Carlsson war bis 2015 Einkaufsleiter bei Tesla, Paolo Cerruti, der im Februar 2016 zu Northvolt kam, war bis dahin für die Lieferkette der Kalifornier verantwortlich. „Bei Tesla bleibt man üblicherweise drei oder vier Jahre, länger nicht. Es ist ein unglaublicher Belastungstest und harte Arbeit“, sagt Cerruti, der heute das operative Geschäft bei Northvolt leitet. …

Ob an den Vorwürfen etwas dran ist, lesen Sie im ganzen Artikel „Akkus, die aus der Kälte kommen“, Joachim Becker, Süddeutsche Zeitung vom 27.10.2020, bei medienport.de Fachpublikationen.

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