Im Interview mit Belinda Duvinage (W&V) erklärt Wirtschaftsminister Peter Altmaier, wieso er gern unter weiblicher Führung arbeitet und warum in Deutschland im internationalen Vergleich noch immer Nachholbedarf besteht.
„Frauen führen anders“
Wirtschaftsminister Peter Altmaier bezeichnet sich selbst als Feministen. Im Interview erzählt der CDU-Politiker, warum er gern unter Frauen arbeitet und was sich in Unternehmen ändern muss, damit sie konkurrenzfähig bleiben.
Der Wirtschaftsminister ist starke Frauen gewohnt. Als er vor einiger Zeit scharfe Kritik von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager für seine Industriestrategie einstecken muss, bringt Peter Altmaier die Auseinandersetzung nicht aus dem Konzept. Im Gegenteil: Der Politiker drosselt das Tempo seines Vorstoßes und betont stattdessen, wie „gern er unter starken Frauen“ arbeite. Und als im vergangenen Jahr 180 Mitarbeiterinnen des Wirtschaftsministeriums einen Protestbrief an ihren Chef verfassten mit dem Vorwurf, der Anteil der Frauen in verantwortungsvollen und herausgehobenen Positionen nehme nicht ausreichend zu, sagte er, er „freue sich über den Brief, das Thema sei ihm ein echtes Anliegen“.
Altmaier weiß, wann es sinnvoll ist, sich diplomatisch zu verhalten und ruhigere Töne anzuschlagen. Nicht zuletzt ein Grund, warum er bei Frauen grundsätzlich gut ankommt. Im Interview spricht der Minister über besondere Führungsqualitäten und darüber, was sich in Unternehmen unbedingt ändern muss.
W&V: Herr Altmaier, wie arbeitet es sich denn so unter einer Chefin? Was macht sie vielleicht anders oder sogar besser als ein Mann?
Peter Altmaier: Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Frauen führen anders als Männer und ich empfinde das als sehr wertvoll. Ich glaube, dass unter Bundeskanzlerin Angela Merkel der Umgang untereinander respektvoller geworden ist und viele Themen sehr zielführend und sachlich angegangen werden. Sie ist eine weltweit anerkannte und geachtete Regierungschefin, deren Stimme Gewicht hat; davon profitiert auch unser Land …
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