So wird man Chefin in der Computerbranche! Interview mit SUSE-CEO Melissa Di Donato

So wird man Chefin in der Computerbranche! Interview mit SUSE-CEO Melissa Di Donato

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Es gibt deutlich weniger Frauen als Männer in Führungspositionen. Noch schlechter stehen die Chancen in klassischen Männerdomänen wie der IT-Branche. Melissa Di Donato ist eine der wenigen Ausnahmen. Wie sie es an die Spitze des Softwareunternehmens SUSE geschafft hat und wie sie mehr Frauen in Führungspositionen kriegen will, hat sie Mirjam Hauck von der Süddeutschen Zeitung verraten.

„Es ist völlig egal, wer man ist, wo man ist und woher man kommt“

Sie ist eine der wenigen Chefinnen in der Computer-Branche: Wie Melissa Di Donato von der Nürnberger Softwarefirma Suse Frauen fördert und woran es liegt, dass immer noch so wenige von ihnen in der IT-Industrie arbeiten

Melissa Di Donato ist seit August 2019 Chefin des Nürnberger Open-Source-Unternehmens Suse. Suse wurde 1992 gegründet, um einen Vertrieb für das freie Betriebssystem Linux aufzubauen. Das Unternehmen hat weltweit mehr als 1700 Mitarbeiter. Di Donato war zuvor beim Walldorfer Software-Konzern SAP in Führungspositionen tätig. Die Managerin setzt sich auch für Frauenförderung ein. Als Mitglied des „30-Prozent-Clubs“ will sie einen 30-prozentigen Anteil von Frauen in den größten börsennotierten US-Unternehmen durchsetzen.

SZ: Frau Di Donato, Sie sind eine der wenigen Spitzenfrauen in einem IT-Unternehmen. Warum gibt es so wenige? Und generell so wenige Frauen in dieser Branche?

Melissa Di Donato: Ich versuche seit 25 Jahren, dieses Problem zu lösen. Ich habe mittlerweile viel Zeit und Gedanken in die Beantwortung dieser Frage gesteckt, und auch als Vorsitzende des 30-Prozent-Clubs versuche ich eine Antwort darauf zu finden. Es gibt meiner Ansicht nach mehrere Gründe für die Misere. Zum einen haben wir ein Pipeline-Problem. Es gibt nicht genug Mädchen, die mit Technik, die mit MINT-Fächern aufwachsen. Wir geben unseren Mädchen die Technologie nicht früh genug in die Hand, und wir sagen ihnen nicht klar genug, welche erstaunlichen Karrieren sie in der Technologiebranche machen können. Es fehlt an Vorbildern, es fehlt an Mentoring. Ein anderes Problem nennen wir die „Falltür“. Frauen begegnen ihr in der Mitte ihrer Karriere. Sie fallen heraus und kommen nie wieder zurück. Weil sie eine Familie gegründet haben oder weil sie Eltern haben, die sie pflegen. Oder weil sie weit und breit die einzige Frau unter lauter Männern sind und ihnen das nicht gefällt oder sie das unsicher werden lässt und sie dann lieber in andere Branchen wechseln.

Wie lässt sich das ändern?

Wir müssen mehr tun, um Frauen zu halten. Wir brauchen aber auch so etwas wie ein Rückkehrprogramm. Frauen verändern ihre Rollen, ihre Karrieren, sie wechseln den Ort und auch die Branchen. Dem werden wir nicht gerecht. Und wir tun nicht genug dafür, damit Frauen es in eine Chefposition schaffen, wir bereiten sie nicht vor, wir fördern sie nicht gezielt. Es gibt zu wenige Mentorinnen und Mentoren. Vielleicht lassen sich Frauen auch von diesem Interview inspirieren und sehen, dass man es an die Spitze schaffen kann. …

Wie Melissa Di Donato nach ganz oben gekommen ist, lesen Sie im ganzen Interview „Es ist völlig egal, wer man ist, wo man ist und woher man kommt“, Mirjam Hauck, Süddeutsche Zeitung vom 26.10.2020, bei medienport.de Fachpublikationen.

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