Seien Sie ehrlich: Schaffen Sie es, die Handschrift Ihrer Ärzte spontan und fehlerfrei zu entziffern? Hätten Sie auch lieber direkten Zugriff auf Ihre Patientenakten, die in unzähligen Arztschränken verstauben? Michaela Schwinn von der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über den Nutzen digitalisierter Akten und wieso das Spenden Ihrer Patienenakte die Medizin voranbringen kann.
Der Schatz im Arztschrank
Die Auswertung von Gesundheitsdaten kann die Medizin voranbringen. Aber es gibt noch viele Hürden.
Keuchhusten, Windpocken, Grippe. Thrombose, Herzrasen, Schlaganfall. Jeder Mensch steht in seinem Leben mehrere Krankheiten durch. Er geht zum Arzt, wird abgetastet, abgehört, geröntgt. Am Ende landen alle Diagnosen und Befunde in einer dicken Papierakte – verstaut in Praxen und Krankenhäusern. Diese Daten, für die sich lange kaum jemand interessiert hat, scheinen nun – im Zeitalter der Digitalisierung – zum Schatz geworden zu sein. Zu einem, der schleunigst gehoben werden muss.
Jedenfalls wenn es nach einigen Medizinern, Politikern, aber auch Unternehmen geht. Als neues Wundermittel wie damals das Penicillin wird die Auswertung von Gesundheitsdaten von manchen bereits bezeichnet. „Früher spendete man Blut, jetzt eben Daten“, sagte jüngst Bildungsministerin Anja Karliczek. Auch Gesundheitsminister Jens Spahn forderte dazu auf, die Daten der Forschung zu spenden.
Tatsächlich kann es Patienten helfen, wenn viele Krankheitsgeschichten miteinander verglichen werden. Wie verlief der Lungenkrebs bei einer bestimmten Gruppe von Personen? Was half am besten dagegen? Leiden Schichtarbeitende häufiger an Diabetes? Aus diesen Fragen können möglicherweise Schlüsse für die Behandlung anderer Patienten abgeleitet werden. …
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