Der Wunsch nach einem nachhaltigen Leben hat global viele Menschen erreicht. Nun ist die Idee der Nachhaltigkeit auch in der Modeindustrie angekommen. Greta Thunbergs Ideale hinterlassen überall Spuren. Doch wie passen Nachhaltigkeit und die Modeindustrie überhaupt zusammen? Hinter der Idee steckt nicht nur die Frage nach nachhaltigen Ressourcen, sondern auch ethische und soziale Aspekte. Die schöne Idee ist da, aber international gesehen mangelt es noch immer an Standards und klaren Definitionen. Katharina Wetzel, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG über die Pariser Modewochen und wie Nachhaltigkeit sich mehr und mehr in den Mittelpunkt rückt.
Auf Gretas Spuren
Auf der Pariser Modewoche wird die Nachhaltigkeit beschworen. Doch die Messen und Shows sind bisher alles andere als grün.
Die Pariser Modewoche soll grün werden. Während manche das für einen schlechten Marketinggag halten, scheint es Pascal Morand, Geschäftsführer der Fédération de la Haute Couture et de la Mode, ernst zu meinen: „Wir müssen etwas tun.“ Anfang November will die Pariser Modekammer ein Glossar für nachhaltige Mode veröffentlichen. Zudem sollen ökologische Kriterien entwickelt werden, um die Veranstaltungen während der Modewoche umweltfreundlicher zu gestalten. Dabei kooperiere die Kammer eng mit den Modemessen wie der Première Vision: „Das muss einen positiven Effekt haben“, so Morand am Rande der Pariser Modewoche, die Anfang Oktober zu Ende ging.
Greta Thunberg ist in der Modebranche angekommen. Laut einer Studie von McKinsey haben sich seit 2016 die Treffer zum Instagram-Hashtag #sustainablefashion verfünffacht. Mehr als die Hälfte der Einkaufschefs in der Modebranche weltweit hält Nachhaltigkeit für eine der wichtigsten Geschäftsstrategien. Doch bislang fehlen internationale Standards für Nachhaltigkeit und klare Definitionen. Ökologische Aspekte fallen ebenso darunter wie soziale oder ethische. Die Initiative der Pariser Modekammer könnte hier wegweisend sein. Ob es um den Einsatz von Biomaterialien oder recycelten Stoffen, die Transparenz in der Lieferkette, den Wasserverbrauch, den Plastikeinsatz oder gerechte Löhne und Sicherheit am Arbeitsplatz geht – Karl-Hendrik Magnus, Partner bei McKinsey & Company, macht keine allzu großen Hoffnungen: „Es ist noch ein weiter Weg zu objektiven Standards, die international verbindlich sind. Erst dann wird noch mehr Tempo in die Entwicklung kommen.“ …
Lesen Sie den ganzen Artikel „Auf Gretas Spuren“, Katharina Wetzel, vom 21.10.2019 auf SZ.de
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