Rohstoffe für E-Autos: So kompliziert ist das Recycling

Rohstoffe für E-Autos: So kompliziert ist das Recycling

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Damit Elektromobilität wirklich nachhaltig wird, muss das Recycling von Akkus und Batterien dringend optimiert werden. Eine Bestandsaufnahme von Silvia Liebrich in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.

Mühsame Schrauberei

Um E-Autos am Laufen zu halten, braucht es Unmengen von Rohstoffen.
Dafür ist eine funktionierende Kreislaufwirtschaft nötig. Doch noch fehlen dafür
wichtige Voraussetzungen, wie der Besuch in einer Recycling-Werkstatt zeigt

Hanau – Die Zukunft der Elektromobilität verbirgt sich hinter einem unscheinbaren blauen Tor. Wer genau hinsieht, kann darauf noch den verblassten Schriftzug „Stanzerei“ erkennen. Doch gestanzt wird in der Halle dahinter schon lange nichts mehr. Auch der Edelmetallkonzern Degussa, dessen Arbeiter hier einst werkelten, ist Geschichte. Ein hell glänzendes Schild neben dem Tor zur Werkstatt macht deutlich, dass hier nun der weltweit größte Recyclingkonzern Umicore das Sagen hat.

Wer eintritt, dem bietet sich ein scheinbar alltägliches Bild: vier Männer in Arbeitskluft stehen an Werkbänken und hantieren mit elektrischen Schraubern. Sie bauen Geräteblöcke auseinander und sortieren die Einzelteile sorgfältig in verschiedene Kisten. Ungewöhnlich ist allerdings, was sie da zerlegen. Es sind ausgediente Batteriesysteme, die einst Elektroautos angetrieben haben. Tatsächlich ist die Werkstatt so etwas wie ein Testgelände für die Zukunft der Elektromobilität.

Bis 2030 sollen allein auf deutschen Straßen sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge rollen. Der Rohstoffbedarf, vor allem an Metallen, ist riesig. Umicore testet in Hanau den Aufbau eines massentauglichen Recyclingsystems, das irgendwann in großen Teilen automatisch, etwa mithilfe von Robotern, laufen soll.

Doch bis dahin ist es ein weiter Weg. „Wir müssen noch viele offene Fragen klären“, sagt Bereichsleiter Frank Treffer. Das Hauptproblem beim Recycling: Bislang gibt es keine allgemeingültigen Standards für den Bau von Batterien. Einzelne Batteriezellen und -module sind miteinander verbunden, Verbindungen werden verschraubt, gelötet oder gesteckt. Jeder Hersteller gehe da anders vor, sagt Treffer. Auch sonst seien die Konstruktionen höchst unterschiedlich.

Beim Recycling von Batterien geht es vor allem um Rohstoffsicherung, denn die weltweiten Vorkommen sind begrenzt. …

Ganzen Artikel „Mühsame Schrauberei“, Silvia Liebrich, Süddeutsche Zeitung vom 28.01.2020, bei medienport.de Fachpublikationen lesen

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