Überall verwaiste Büros und leerstehende Bürotürme. Wenn sich der aus der Corona-Not geborene Trend zum Home Office auch über die Krise hinaus fortsetzt, gibt es für zahlreiche Arbeitgeber keinen Grund, weiterhin massenhaft Gewerbeimmobilien für ihre Angestellten zu mieten. Davon können die Unternehmen finanziell nur profitieren. Die SZ-Wirtschaftredakteure haben unter anderem in der Glas- und Betonlandschaft Manhattans recherchiert, wer unter einer Welt im heimischen Büro am meisten zu leiden hat.
Sinnkrise im Büro
Nicht nur die Zwillingstürme der Deutschen Bank in Frankfurt wirken zu Corona-Zeiten wie verwaist – weltweit prüfen Firmenchefs, ob sie ihre teuren Immobilien noch brauchen, wenn Home-Office so gut funktioniert. Das Arbeitsleben wird sich radikal verändern
Vielleicht war James Gorman noch ein bisschen blass um die Nase, jedenfalls entschied man sich beim Fernsehsender Bloomberg TV, den gerade genesenen Covid-19-Patienten lieber nicht ins Studio zu laden, sondern ihn nur per Telefon zuzuschalten. Was der Chef der zweitgrößten US-Investmentbank Morgan Stanley aber nach gut zwei Wochen auf dem Krankenlager zu sagen hatte, das hatte es wahrlich in sich. Er könne sich gut vorstellen, so Gorman, dass das Gros seiner 80 000 Mitarbeiter auch nach Überwindung der Corona-Pandemie teilweise von zu Hause arbeiten werde. Die Bank, die bisher allein in Manhattan zwei Dutzend Adressen aufweist, werde deshalb in Zukunft „mit viel weniger Immobilien auskommen“ als bisher. Entstünde daraus ein Trend, wären New Yorks berühmte Bürotürme bald kaum noch mehr als leere, glitzernde Hüllen. …
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