Wer in den Bitcoin investiert, schadet der Umwelt

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Der hohe Energieverbrauch und CO2-Ausstoß beim Schürfen des digitalen Goldes schaden Umwelt und Wirtschaft. Die Politik muss entgegensteuern. Doch wie sinnvoll wären etwa Steuern oder Verbote? Wissensredakteur Christoph von Eichhorn auf SZ.de klärt auf.

Die Schattenseiten des Bitcoin-Rausches

Der Stromverbrauch von Bitcoin ist längst mit dem größerer Staaten vergleichbar. Damit belastet die Kryptowährung nicht nur die Umwelt.

Dichter Smog hüllte den halben Januar über die iranische Hauptstadt Teheran ein. Wegen des harten Winters verbrauchten die Iraner sehr viel Gas, Kraftwerke mussten auf Öl minderer Qualität ausweichen, was die Dunstglocke weiter befeuerte. Dennoch fiel in Teheran und anderen Großstädten wie Mashhad und Tabriz mitten im Winter häufig der Strom aus. Allerdings spielte nicht nur die Kälte eine Rolle für die Blackouts, sondern wohl auch die Digitalwährung Bitcoin. Wie die staatliche Energiefirma Tavanir mitteilte, hätten stromhungrige Bitcoin-Farmen, auf denen die Kryptowährung mithilfe Tausender Computer erzeugt wird, zu den Stromausfällen beigetragen.

Vor 13 Jahren stellte ein gewisser Satoshi Nakamoto, dessen wahre Identität bis heute nicht geklärt ist, über einen E-Mail-Verteiler eine digitale Währung vor, die unabhängig von Banken funktioniert. Ziel des anonymen Schöpfers: den „Kommerz im Internet“ reformieren, ihn von lästigen Banken und Transaktionsgebühren befreien, um Händler wie Kunden zu entlasten. Geld zu verschicken, sollte so einfach wie das Senden einer SMS werden.

Heute, da ein Bitcoin für mehr als 50 000 US-Dollar gehandelt wird, beeinflusst die Digitalwährung tatsächlich die Welt um sie herum – allerdings nicht unbedingt zum Guten. Etwa im gleichen Maße, wie die Kurse für Bitcoin gestiegen sind, ist der Stromverbrauch durch die Währung in die Höhe geschossen. Laut dem Cambridge Centre for Alternative Finance , das den Stromverbrauch von Bitcoin fast in Echtzeit modelliert, liegt dessen Elektrizitätsbedarf momentan schätzungsweise bei 129 Terawattstunden (TWh) pro Jahr. Wäre Bitcoin ein Land, stünde es beim Stromverbrauch an 28. Stelle, zwischen Schweden und der Ukraine. Damit steigt auch die Belastung für das Klima. Alleine in China könnte Bitcoin bis 2024 mit bis zu 130 Millionen Tonnen CO2 mehr Kohlendioxid verursachen als ganz Italien, warnt eine Studie in Nature Communications. Dabei werden trotz dieses massiven Energieverbrauchs über Bitcoin momentan lediglich zwischen zwei und fünf Zahlungen pro Sekunde abgewickelt . Ein Witz verglichen mit Kreditkartenfirmen, die einige Zehntausend Transaktionen pro Sekunde bewältigen. …

Auf welche drei Arten Umwelt und Wirtschaft belastet werden, lesen Sie im ganzen Artikel Die Schattenseiten des Bitcoin-Rausches, Christoph von Eichhorn, SZ.de vom 28.04.2021

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