Die Homeoffice-Pflicht ist ausgelaufen. In vielen Bereichen aber ist das mobile Arbeiten seit Pandemiebeginn nicht mehr aus dem Arbeitsalltag wegzudenken. Wie kann das mobile Arbeiten auch in Zukunft ein fester Bestandteil in Unternehmen werden? W&V-Redakteur Peter Hammer hat bei Arbeitgebern in der Agenturwelt nachgefragt.
SUCHE NACH DEM NEW NORMAL
Die Pandemie hat gezeigt: Die tradierten Arbeitsweisen samt Präsenzpflicht haben sich überlebt. Dank Digitalisierung spielen Raum und Zeit eine untergeordnete Rolle. Auch die Agenturen haben sich angepasst. Mobile Office und Hybrid Work lauten die Antworten. Doch bei der Umsetzung gibt es große Unterschiede.
Kaum ist der Neubau in der Hamburger Glashüttenstraße fertiggestellt, müssen schon wieder die Handwerker:innen beauftragt werden. Nicht um Bauschäden zu beseitigen. Komplette Raumkonzepte sollen überarbeitet und einzelne Zimmer neu gestaltet werden. Wegen Corona. Vor der Pandemie kamen die Mitarbeiter:innen von Jung von Matt in der Regel ins Büro. Nun heißt es „Hybrid Work“. Konzentriert gearbeitet wird eher daheim oder an einem anderen Ort, für den kulturellen und kreativen Austausch gibt es dann die Agentur. Eine neue Aufgabenstellung, die nun räumlich adäquat aufgefangen werden soll. Und die ein beträchtliches Investment bedeutet.
Alle Agenturen beschäftigen sich derzeit damit, wie die Arbeit nach Corona aussehen kann. Die gesetzliche Homeoffice-Pflicht ist vergangenen Monat ausgelaufen. Aber damit ist keine der vielen Fragen beantwortet, die sich damit verbinden. Denn ein Zurück zu Vor- Corona-Zeiten, das können sich weder die Agenturchef:innen noch die Mitarbeiter:innen vorstellen. Es wäre auch nicht mehr zeitgemäß. Mobile Office, das scheint festzustehen, ist nicht mehr länger die Ausnahme oder ein Goodie, das Einzelnen gewährt wird. Es ist bei vielen Agenturen das neue Normal.
Gesucht wird nach einer gesunden Balance
Genau das gilt es jetzt in Strukturen und Regeln einzupassen, die dafür sorgen, dass trotz neuer Freiheiten das Geschäft störungsfrei läuft, vielleicht sogar besser als früher, und die Belegschaft die damit verbundenen Vorzüge auch nutzen kann.
Denn, das belegt eine aktuelle Studie von Avantgarde Experts, die Homeoffice-Situation mit ihrer Isolation von Kolleg:innen und der zunehmenden Verschmelzung von Home und Office macht den Menschen zu schaffen. So haben vor allem Männer mit der mentalen Entgrenzung zwischen Arbeits- und Privatleben zu kämpfen, Frauen eher mit der Doppelbelastung. Dennoch würde über die Hälfte der Befragten für immer im Homeoffice bleiben wollen, anstatt einem Arbeitsalltag vor Ort im Büro nachzugehen, so die Studie. …
Mehr Artikel zu den Themen Homeoffice und Mobiles Arbeiten bei medienport.de Fachpublikationen.