Elektroautos werden als Fahrzeuge der Zukunft angepriesen. Doch viele Deutschen denken noch gar nicht daran, sich einen Stromer zu beschaffen. Dieser Unwille hängt mit den enormen Batteriepreisen zusammen, die die E-Autos aktuell so teuer machen. Ob und, wenn ja, wie sich diese Kosten in Zukunft reduzieren könnten, schreibt Joachim Becker in der Süddeutschen Zeitung.
Die soziale Frage
Stromer zum Sparpreis sind rar. Kritiker befürchten, dass sich nur Reiche ein neues Elektroauto leisten können.
Die Weiterentwicklung der Batterien könnte Abhilfe schaffen – doch so einfach ist das nicht
Verkehrswende für Besserverdiener: Batteriemodelle eignen sich nur als Zweitwagen. Und sie rechnen sich nur für Hausbesitzer mit Solardach. Solche Vorurteile legt der Mobilitätsmonitor 2021 nahe. Nur für 24 Prozent der Bevölkerung erwägen, in den nächsten Jahren ein Elektroauto zu kaufen, so die Allensbach-Umfrage im Auftrag der Akademie der Technikwissenschaften (Acatech). 69 Prozent der Befragten sehen Batteriemodelle nach wie vor nicht als Alternative zum Verbrenner, weil die Anschaffungskosten zu hoch seien.
Die Trendanalyse zeigt, dass vor allem die Bevölkerung im Osten Deutschlands, die ältere Generation sowie die schwächeren sozialen Schichten mit dem Elektroauto fremdeln. Außerdem halten zwei Drittel der Befragten die Reichweiten für zu gering – obwohl eine große Mehrheit von ihnen überwiegend kürzere Strecken im Auto zurücklegt.
Völlig unbegründet scheinen die Vorbehalte nicht zu sein. Die 58-kWh-Batterie des VW ID 3 kostet als Ersatzteil 14 450 Euro – so viel wie ein Kleinwagen. Mit dem großen 77-kWh-Batteriepaket für nominal 550 Kilometer Reichweite steigt der Einstandspreis des Kompaktautos auf 42 000 Euro – 6000 Euro mehr als bei der 58-kWh-Version und so viel wie ein gut ausgestatteter Golf GTI. Experten halten den Ersatzteilpreis zwar für wenig aussagekräftig. Klar ist allerdings, dass so ein Batteriemodell ohne Förderung nur schwer verkäuflich wäre. …
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